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Katharina Karras - „Heute essen wir eine Kuh“ oder wie Design Einfluss auf den Slow Food Bereich nimmt

Wendekuh Inside right web
 —  Story

„Woher kommt eigentlich das Fleisch, das es heute zum Mittag gibt?“, fragte ein Gruppenbetreuer die Kitakinder. „Aus dem Supermarkt.“, waren sich alle - auch nach mehrmaligen Nachhaken- einig. Als der Betreuer entgegnete „Wir essen heute eine Kuh!“ waren die Kinder schockiert und meinten, das könne nur Quatsch sein. Für die junge Designerin Katharina Karras war die Beobachtung dieser skurrilen Situation am Mittagstisch einer Kita Anlass ein Produkt zu entwickeln, das sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen mehr Bewusstsein für unseren Fleischkonsum schafft. Als Resultat entstanden die „Wendetiere“.

Die Wendekuh und das Wendeschwein bestehen aus Wollfilz und echter Tierhaut. Wenn man die äußere Hülle umgestülpt hat, zeigt das Tier was in ihm steckt: Auf der linken Seite die Tierkörperteile, auf der rechten Seite jeweils typische Gerichte, die daraus zubereitet werden. Die Wendetiere spielen mit einem Thema, das zum Tabu wurde und reagieren auf die zunehmende Entfremdung unserer Ernährung. Die Tierkörper- und Speisepläne beziehen sich nicht auf eine bestimmte Region oder ein bestimmtes Land. Sie stellen eine Sammlung dar von bekannten und weniger bekannten Begriffen aus unterschiedlichen deutschen und englischen Sprachräumen, und praktizieren damit ein Stück Kulturvermittlung.

Zum Einsatz kommen können die Wendetiere zum Beispiel auf Esstischen, in Küchen und Kinderzimmern, aber genauso auf Metzgertresen, in Steak Häusern, Kitas und Schulen.

Um aus der Idee ein unternehmerisches Projekt zu entwickeln unterstützt der Creative Hub Katharina Karras durch das Coachingprogramm „Creative Link“. Bisher wurden die Wendetiere auf der Internationalen Möbelmesse in Mailand ausgestellt und gewannen den Pink Dot Design Award.

Auch die Produktion unterliegt dem Prinzip der Re-Entfremdung. Es werden authentische und qualitativ hochwertige Materialien aus regionalen Betrieben durch Soziale Werkstätten und Eigenarbeit der Designerin verarbeitet.

Mehr Infos zum Projekt findet man hier: karrakas.com


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